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Starke Frauen

Zum heutigen Tag der Frau zeigen wir, welche Exponate dank Frauen in den aktuellen Ausstellungen zu bewundern sind.

Gemeinsam stark: Frauen stellten diesen Stoff aus Rindenbast her

Das grösste der riesigen Objekte in der Ausstellung «GROSS» stammt von Frauen des Inselstaates Tonga. Der Rinderfaserstoff Launima ist dank den vereinten Kräften von Frauen, durch beständiges Klopfen aus dem Bast von Maulbeerbäumen entstanden. Er ist beinahe 30 Meter lang.

Aus dem äusserst wertvollen Stoff wurden einst Kleidungsstücke gefertigt. Persönlichkeiten trugen sie als besondere Erkennungszeichen. In solchen Stoffen wurden zudem kostbare Geschenke oder Verstorbene eingewickelt.

Frauen sprengen alle Dimensionen

Mit 70 Zentimetern ist ein Tontopf aus Papua-Neuguinea eines der wohl grössten Vorratsgefässe für Sago, ein wichtiges Grundnahrungsmittel in jener Gegend. Er sprengt alle Dimensionen und ist ein Sinnbild des Grössenwahnsinns der Menschen. Dies ist ein Thema in der Ausstellung «GROSS».

Frauen vollbrachten Grosses wie dieses Vorratsgefäss

Praktisch ist solch ein Gefäss natürlich nicht. Getöpfert wurde es aber von Frauen. Sago-Krüge waren Handelsgüter und auch bei Sammlern beliebt.

Mit Mass ging es in der Region Basel zu und her, mit der Basler Elle, wie sie in «GROSS» zu sehen ist. Früher wurden Schülerinnen und junge Frauen oft mit regional genormten Ellenmassen beschenkt, die individuell verziert und mit ihren Namen sowie der Jahreszahl versehen waren.

Von Frauen vererbt

Apropos junge Frauen: Dank ihnen können wir in der Ausstellung «Memory» herrliche Poesiealben zeigen. Im 19. Jahrhundert bis in die 1920er-Jahre führten insbesondere junge Frauen solche Alben.

Poesiealbum von Margrit Schüpbach aus Basel aus dem Jahr 1918

Auch die handgeschriebenen Gebetbücher mit vorformulierten Texten zur Andacht und Erbauung wurden überwiegend von Frauen gehütet und weitervererbt. Sie galten im 18. und 19. Jahrhundert als wertvoller Besitz.

Frauen kommentieren Politik

Frauen verstehen es, Erinnerungen besonders festzuhalten, aber auch sichtbar zu machen. In der Ausstellung «Memory» hängen bedruckte Textilien, die zu unterschiedlichsten Anlässen in Auftrag gegeben wurden. Die Stoffe werden meist von Frauen um die Hüften gewickelt oder als geschneidertes Kleidungsstück getragen.

Erinnerungsstoff an den Tag der Frau in Guinea anno 1986

Raffiniert, wie Frauen dadurch auch ihre Meinung in die Welt hinaustragen: Die Mehrheit der Stoffe wird von Politikern in Auftrag gegeben. Ist nun eine Frau mit dessen Politik nicht einverstanden, trägt sie das Textil umgekehrt. Sodass z.B. das Abbild des Politikers auf dem Kopf steht. Oder sie platziert den Stoff so, dass sie sich im wahrsten Sinne des Wortes auf das Porträt setzen kann.

Plakat zum Internationalen Frauentag aus Chile von 1989: Demokratie funktioniert, wenn die Frau dabei ist.

Auf Stoffen wie auch auf Plakaten halten Frauenbewegungen aber auch nationale Narrative und Gedenktage sowie Kritik an Diktaturen oder Missbrauch der Staatsgewalt fest. «Demokratie funktioniert, wenn die Frau dabei ist», besagt zum Beispiel ein Plakat von 1989 zum Internationalen Frauentag aus Chile in der Ausstellung «Memory».