PluriVoice – Mehrstimmigkeit

Eine Audio-Intervention

Im Museum der Kulturen Basel (MKB) werden uns die Geschichten der Objekte von Kurator*innen erzählt. Als Besucher*innen des Museums lassen wir uns gern passiv mit Informationen berieseln. Fragen, Kommentare, ja gar brodelnde Gefühle haben wir viele.
Doch wer spricht darüber im Museum? Irgendwie ist Mehrstimmigkeit noch nicht gängig. Die Objekte selbst können uns ihre Geschichten auch nicht erzählen und daher auch nicht mit uns sprechen. Oder eben doch?

Seit einiger Zeit arbeiten die Kurator*innen des Hauses mit Vertreter*innen der Herkunftsgesellschaften zusammen. Pluriversale Welten werden geschaffen – Pluralismus statt Exotismus. Wo aber finden wir uns selbst, als Gesellschaft, in diesen Erzählungen wieder?

Im Rahmen dieser Audio-Intervention hat Elisa Da Costa, Gründerin der Afrokaana GmbH, sieben Menschen aus dem Raum Basel und Umgebung zu einem besonderen Rundgang und Gespräch eingeladen. Ziel ist es, neue Stimmen, die Gesellschaft zu Wort kommen zu lassen. Wie empfinden und sehen diese Stimmen die Ausstellungen, einzelne Artefakte und Zeitzeugen einer alten Welt? Wie spricht das Museum zu ihnen? Wie kontextualisieren die Gäste der Audio-Intervention die jeweiligen Ausstellungen? Welche Gedanken und Fragen gehen ihnen durch den Kopf, wenn sie die Objekte und Artefakte im Museum betrachten? 

Über 30 Audioausschnitte von den Gesprächen mit diesen sieben Menschen können Sie in den Ausstellungen «Alles lebt» und «Memory» als Museumsbesucher*in im MKB anhören. 

Haben Sie Ihr Smartphone und Ihre Kopfhörer dabei?

Dann scannen Sie die markierten QR-Codes und erleben Sie das Museum aus ganz neuen Perspektiven – im eigenen Rhythmus.

Wer spricht in den Räumen?

Janusha
Janusha ist 25 Jahre alt, in Zug aufgewachsen und schloss 2023 ihren Bachelor in Bildender Kunst an der HGK Basel ab. Sie positioniert sich als Frau aus Sri Lanka in der Schweizer Diaspora. Das MKB kannte sie bereits; während ihres Studiums besuchte sie oft die Ausstellungen und nahm am Format "Vor aller Augen" teil. Besonders in Erinnerung blieb ihr die Buddha-Ausstellung, da ihre Eltern dem Hinduismus angehören.

Comue
Comue ist 11 Jahre alt, spielt Rugby und Trompete und ist ein begeisterter junger Museumsbesucher. Vor etwa einem Jahr besuchte er das MKB mit seinem besten Freund und den Eltern. Am Projekt "PluriVoice" beteiligt er sich gerne, da er Rundgänge liebt und den Austausch mit anderen Menschen schätzt. In seiner Freizeit geht er mit seiner Familie gerne campieren.

Ezechiel
Ezechiel ist 13 Jahre alt und besucht die siebte Klasse in Basel-Stadt. Neben seiner Leidenschaft für Fussball, Basketball und Karate spielt er Posaune. Er ist der ältere Bruder von Comue. Nach einem gemeinsamen Rundgang bei Opendesk mit Elisa entschied er sich, ebenfalls Teil von "PluriVoice" zu werden. Er spricht gerne über Artefakte und Kunstobjekte.

Guilherme
Guilherme – kurz Gui – stammt aus Rio de Janeiro, wo er Museumswissenschaften studierte. Seit rund acht Jahren lebt er in Basel. Hier arbeitet er freiberuflich in der Dokumentation und Konservierung mit Künstler*innen zusammen. Ehrenamtlich engagiert er sich als Übersetzer bei der Anlaufstelle Sans-Papiers Basel und absolviert derzeit eine Ausbildung zum Shiatsu-Therapeuten.

Ismael
Ismael wurde in Angola geboren und wuchs in Europa auf. Nach Stationen in Paris zog er im Alter von neun Jahren mit seiner Familie nach Basel. Seit seiner Primarschulzeit kennt er das MKB gut. Nach einer Erstausbildung im Detailhandel und mehreren Jahren in der Basler Gastronomie absolviert er seit 2024 eine zweite Ausbildung zum Sozialpädagogen. Das Konzept der Mehrstimmigkeit – das Hören der Stimmen hinter den Augen – begeistert ihn.

Caro
Caro wuchs im Berner Oberland auf und ist ein non-binärer junger Mensch. Das Studium in Industrial Design führte Caro nach Basel. Das MKB besuchte Caro bereits mehrmals. Die Möglichkeit, über die Ausstellung "Memory" zu sprechen, empfindet Caro als spannend – besonders für Besucher*innen, die das Museum gerne allein erkunden.

Tanya
Tanya wuchs in Simbabwe auf und verliess ihre Heimat mit 16 Jahren. 2023 schloss sie ihren Master in Digitaler Kommunikation an der FHNW ab. Vom MKB hatte sie schon viel Positives gehört und plante, die Ausstellung sowie das Depot ursprünglich für ihre Masterarbeit zu besuchen.