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Vom Anker bis zum Ziegel

Früher wurde in grossen Büchern festgehalten, was von wem und woher ins Museum kam. In der Ausstellung «Zwölftausend Dinge» ab 26. April können die Besucher*innen in einer Kopie eines solchen Einlaufbuchs selber Nachforschungen anstellen.

Auf einem grauen Tisch liegt eine graue Plastikkiste, die offen ist. Auf der Seite der Kiste klebt ein Zettel, auf dem das Wort Fragile steht und ein Pfeil darüber zeigt nach oben. In der Kiste liegt auf weissem Papier ein grünliches Buch in A3-Format.

Das Originalbuch wird sorgfältig aufbewahrt

Hinter der Ziffer 15566 steht der Name H. Meier. Er hat dem Museum offenbar ein Heunetz aus Lauwil geschenkt. Es war wohl das 15566. Objekt in der Europasammlung.

Auf einem Tisch auf weissem Papier liegt ein Buch, das ungefähr ein A3-Format ist. Der Deckel des Buches ist grün und etwas abgewetzt. Der Rücken des Buches ist gelblich und ist etwas eingerissen. Auf dem Rücken ist ein rotes Label, auf dem in gelber Schrift etwas steht, das man aber nicht lesen kann.

Dass das Einlaufbuch stark benutzt wurde, ist deutlich zu sehen

Es ist der letzte Eintrag im sogenannten Einlaufbuch, dessen bräunlich verfärbte Seiten teilweise herausfallen. Das Geschenk von Herrn Meier wie auch alle anderen Einträge sind mehr oder weniger leserlich in schwarzer Tinte notiert worden.

Darunter steht rot umrandet, dass der Inhalt des Buches im Oktober 1939 in ein neues Einlaufjournal übertragen worden sei. Viele Seiten danach blieben leer.

Auf einem weissen Papier liegt ein aufgeschlagenes Buch. Darin sind in schwarzer Schrift in Tabellen Dinge notiert.

In diesen Tabellen sind die 12 000 Dinge eingetragen worden

Für die Herkunft der 12 000 Gegenstände, die zwischen 1900 und 1936 aus Europa ins Museum gelangt sind, ist das Buch eine wichtige Quelle. In der Ausstellung «Zwölftausend Dinge – Anfänge der Sammlung Europa» können nicht alle 12 000 gezeigt werden, doch die Besucher*innen dürfen in einer Kopie des Einlaufbuches blättern und selber nachforschen, was da so alles durch wen und woher kam.

Bekannte und unbekannte Namen

Die Vielfalt ist riesig. Sie reicht vom Amulett bis zum Ziegel. Es finden sich auch Perückenständer, Pfannenhalter, Spucknäpfe, Tanzszepter, Sicheln, Stossbutterfässer, Rebmesser, Kalbschellen, Puppenstuben oder Schminkkassetten darunter.

Zu sehen ist die rechte Seite eines aufgeschlagenen Buches. In einer Tabelle sind in schwarzer Schrift Informationen notiert. Über der Tabelle steht in blauer Schrift die Zahl 1914. In der Mitte des Buches befindet sich ein brauner Fleck, etwa daumengross.

Auszug aus dem Jahr, als der Erste Weltkrieg startete

Immer wieder stösst man auf Namen wie Iselin, Küfer oder Bröckelmann. Vieles wurden von anonymen Personen gespendet. Ein Pflug kam aus dem Museum Dublin aus Irland. Und die Änisbrötli stammen von Rosa Kohler.

Die Nummerierung hat sich über die Jahre geändert, was das Zählen schwierig macht. Der letzte Eintrag aus dem Jahr 1936 trägt die Nummer 230: Es handelt sich einen Glücksanhänger aus Deutschland, der vom damaligen Leiter der Abteilung Europa, Eduard Hoffmann-Krayer, erworben wurde. (VI 998) Die Nummer 228 ist ein Käsebrett aus der Schweiz einer oder eines E.R. Fässlers. (VI 995)

Linke Seite eines aufgeschlagenen Buches, in dem in einer Tabelle in schwarzer Schrift Dinge notiert sind. Die Schrift ist fast unleserlich. Es scheint, als ob ein dunkleres Blatt auf die ursprüngliche Buchseite geklebt worden ist.

Auf gewissen Seiten wurden Seiten überklebt

Im Jahr 1925 wurde eine Art Tabelle ins Buch eingeklebt, auf der Dinge figurieren wie Klappern von Gänsehirten aus Oberhessen oder ein Gewürzladen aus Chur. Interessant hier: Oben links auf dieser Seite steht die Zahl 10 000. Waren es zu diesem Zeitpunkt 10 000 Dinge? Offenbar war das 10 000. Ding ein Holzhaken aus Halligen, der gegen ein Ding aus dem Museum getauscht worden war.

Zwei Franken für Schnupftabakdose

Spannend auch zu entdecken, was für die Dinge gezahlt wurde. 1912 verkaufte ein Aug. Meyer aus Sissach dem Museum einige Alltagsgegenstände: Für seinen Milchtopf erhielt er am meisten Geld, nämlich 30 Franken. Seine Krüge waren dem Museum je 18 Franken wert. Der Ofenfuss und die Fayence-Ente zehn Franken. Für ein Foulard gab es fünf und für eine Schnupftabakdose zwei Franken.

Teil einer Seite eines aufgeschlagenen Buches, in dem in einer Tabelle in schwarzer Schrift Dinge notiert sind. Ganz links Zahlen, dann weitere Zahlen, dann Beschreibungen von Gegenständen, dann Namen, dann wieder Zahlen. Über der Tabelle steht in blauer Schrift die Zahl 08.

Im Jahr 1908 kamen viele Dinge aus Bergün ins Museum