Kuscheln mit Snoopy
Stundenlang kann ich davorstehen und entdecke immer wieder Neues. Tweety, das kluge Vögelchen aus den Looney Tunes, Schleckmaul Winnie the Puh, den verschlafenden Snoopy von den Peanuts. Sie brachten mich einst zum Lachen und ich wollte auch eine Kuscheldecke. Doch was machen sie in der Ausstellung «Erleuchtet»? Auf einem Kunstwerk?
Sie bilden die Aureole eines Buddhakopfes. Von Weitem ist der Kopf klar erkennbar. Je näher ich komme, desto mehr tritt der Kopf in den Hintergrund und desto deutlicher wird der «Heiligenschein», der eben keiner ist.
Mit «Shambala of Modern Times» zeigt Gonkar Gyatso die wachsende Popularität des Buddhismus im Westen und die Transformation der Buddhafigur zu einer Ikone der Popkultur. Das steht beim Kunstwerk. Der in Tibet aufgewachsene Künstler verschmilzt Motive der tibetischen und chinesischen Kultur mit der Ikonographie einer modernen Konsumgesellschaft.
Aha, darum die «Stickers» in der Aureole. Ich finde da noch mehr Artgenossen: Pandabären, Kätzchen, Bienen, Pinguine, Walrösser, Schmetterlinge, Fische, Schafe, Mickey Mouse. Ich schwelge darin. Ich verliere mich in dieser überbordenden Menge von Klebern.
Das muss offenbar so sein, denn das Sanskrit-Wort Shambala bedeutet mythisches Land der Fülle, des Überflusses. In dieser Anzahl werden die weltlichen «Stickers» tatsächlich mythisch, mystisch. Ich könnte noch lange so weitermachen. Om.