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Die Biene und das Brett

Bienen haben ein Brett vor dem Kopf. Sie sind auch alles andere als fleissig. Und ein Bienenstich mag einerseits süss sein, andererseits tut er verflixt weh oder bringt sogar den Tod.

Das mag jetzt etwas neidisch klingen und herabwertend, doch das sind Fakten. Natürlich weiss ich, dass es Bienen nicht leicht haben, ums Überleben kämpfen, dabei aber für Mensch und Tier überaus wichtig sind – und deshalb all die Initiativen für dieses Tier gerechtfertigt sind.

Den Eingang finden

Trotzdem habe ich mir erlaubt, den Spruch mit dem Brett vor dem Kopf anzubringen. Denn solch ein Brett, ein Bienenstockbrett, ist in der Ausstellung «tierisch!» zu sehen.

Rechteckiges Holzbrett, rot umrandet, auf dem links ein grosses Bienenhaus zu sehen ist und in der Mitte eine weisse Kuh, die offenbar einen Bauern von einer Leiter stösst, der gerade am Apfelpflücken war.

Bienenstockbrett aus Slowenien mit satirischer Darstellung einer Szene aus dem Bauernalltag. Bemalt wurden die Bretter zudem mit Motiven aus der Bibel oder geschichtlichen Ereignissen.

Solche Bretter wurden bis ins frühe 20. Jahrhundert im Osten Europas an Bienenstöcken angebracht, vor den Flugöffnungen. Wie dieses Brett aus Slowenien zeigt, waren sie aufwendig bemalt – die Menschen schrieben ihnen deshalb Schutzwirkung zu. Sie dienten jedoch den Bienen wie den Imkern zur Erkennung ihres Bienenstocks.

Keine fleissigen Bienen

Darüber musste ich lächeln. Menschen bemalen zum Beispiel Hochhäuser, damit sie «ihr» Haus im Quartier voller gleich aussehender Bauten finden. Diente da die Imkerei als Vorbild? Dass Bienen auf diese Weise auch leichter ihr Zuhause finden, ist bemerkenswert. Da haben beide Gattungen etwas gemeinsam.

Auf grauem Podest liegt ein bemaltes Brettchen vor einem Bienenkorb. An einer grauen Wand im Hintergrund hängen weitere Objekte.

Den Bienen haben in der Ausstellung «tierisch!» einen Podestplatz erhalten

Im Fleiss jedoch unterscheiden sich Menschen von Tieren. Bienen sind nicht fleissig in dem Sinn, wie die Menschen es verstehen. Bienen tun so viel wie nötig ist. Punkt. Sie sind sehr effizient, aber machen «nur» das, was es braucht, damit eine genug grosse neue Generation entsteht.

Es wäre auch ein Risiko, wenn Bienen zum Beispiel viel mehr Honig anhäufen, als gebraucht wird. Wenn sie mehr unterwegs sind, wächst die Gefahr, gefressen zu werden, zu verunfallen, vor Erschöpfung zu sterben oder zu erfrieren. Fleiss wäre also kontraproduktiv.