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Süsse Bräuche

Am 31. Oktober wird um Süsses gebettelt, maskiert oder mit Krapfenschnagglern.

Halloween naht, die Läden sind voller Dekorationen und Kostüme. Besonders für Kinder ist der Abend des 31. Oktobers zu einer tollen Gelegenheit geworden, um von Haus zu Haus zu ziehen und Süssigkeiten zu sammeln. Aber wie kam es eigentlich zu diesem Brauch?

Links rechteckige Packung in Orange, Gelb, Schwarz und Weiss mit grinsenden Kürbissen, einer Hexe, Fledermäusen und dem Schriftzug Halloween Party. Daneben eine Etikette mit Strichcode. Rechts eine violette Maske, einem Teufel ähnlich mit weissen Hörnern, Glubschaugen und herausgestreckter Zunge.

In Basel erworbene Süssigkeiten mit Museumsetikette und Halloween-Maske aus der MKB-Sammlung

Trick or Treating, wie es auf Englisch heisst, ist ein sogenannter Heischebrauch, bei dem um Süssigkeiten geheischt, d.h. gebeten wird. Traditionell sahen Bräuche dieser Art eine gewisse Gegenleistung, z.B. das Vortragen eines Lieds oder Gedichts vor.

Halloween war ursprünglich vor allem in Irland verbreitet und sowohl durch christliche wie keltische Kontexte beeinflusst. Durch transkulturelle Prozesse entwickelten sich auch in den USA und mittlerweile weltweit Bräuche, die sich auf Halloween beziehen und lokal ausgehandelt werden.

Zuschnappende Österreicher und Schweizerinnen

In manchen Regionen Österreichs wird am Abend des 31. Oktobers auf andere Weise um Gaben geheischt: So ziehen beispielsweise in Osttirol die Krapfenschnapper um die Häuser. Dabei kündigen die Kinder ihr Kommen mit lautem Geklapper der «Krapfenschnaggler» an. Das sind Holzstangen, an deren Ende ein geschnitzter Tierkopf befestigt ist, mit dem die Krapfen «geschnappt» werden. Neben den traditionellen Krapfen werden heute auch Süssigkeiten und manchmal sogar Geld gesammelt, das zum Teil für wohltätige Zwecke gespendet wird.

Langer Holzgriff, der an einem Ende dicker wird. Dort ist ein zweites Holzstück befestigt, das an einem Ende mit einer Schnur mit dem Griff verbunden ist.

Krapfenschnaggler: Für das Klappern wird an der Schnur gezogen, was den Unterkiefer des Tierkopfs auf- und zuschnappen lässt

Dieser Brauch hat seinen Ursprung in einer christlichen Tradition der Gegend, die Menschen dazu veranlasste, an Allerheiligen übrig gebliebenes Essen für die «armen Seelen» nach draussen zu stellen. An Allerheiligen (1. November) und dem darauffolgenden Allerseelen (2. November) gedenken Katholik*innen ihrer Heiligen und Verstorbenen.  

Auch in der Schweiz gibt es übrigens vergleichbare Bräuche. Die Namen sind dem Krapfenschnaggler ebenfalls ähnlich: Spräggel, Schnabelgeiss, Häggele oder Chlungeri.