#airportlounge
Im August endet die Sommerferienzeit. Die Menschen kommen zurück und sitzen auf der Rückreise nicht selten in Airport Lounges, den «gemütlichen» Teilen der Flughäfen. Diese Lounges sind auch Schauplatz des neuen Werks des Schweizer Medienkünstlers Marc Lee.
Das fünfstündige Video mit dem Namen «Airport Lounge» wird passenderweise in der Ausstellung «GROSS» gezeigt. Passend, weil es viele Aspekte des menschlichen Strebens nach Grösse aufgreift.
Die Szenerie bilden Flughäfen. Gigantische Gebilde, die aus der Vogelperspektive nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Dann sind da die Menschen, die ihre Eindrücke von eben diesen Flughäfen bereitwillig auf Social Media teilen. Diese Beiträge erscheinen auf der Plattform Instagram des Tech-Giganten Facebook und werden durch eine technische Spielerei von Google Earth aufgespürt und begleitet. Die Zuschauer springen dabei in Echtzeit von einem Airport-Lounge-Foto zum nächsten. Die Distanzen dabei? Tausende Kilometer, zurückgelegt in Sekunden.
Wer einige Minuten lang zusieht, der fliegt von Dubai nach Oslo, macht kehrt in Sydney und wartet im nächsten Moment in Ontario auf den Anschlussflug nach Durban. In grossem Tempo wird der Zuschauer durch die Airport Lounges dieser Welt gehetzt. Die Lounge, ein Ort der Entspannung? Wohl kaum.
Ein Gefühl der Rastlosigkeit beschleicht die Betrachterinnen und Betrachter des Videos augenblicklich. Marc Lee fragt sich: «Lieben wir es, von einem Flughafen zum anderen zu fliegen, um ein Leben zu geniessen, das fast identisch ist, egal in welcher Stadt man sich befindet?»
Nach einigen Minuten vor der Projektion wird klar, was Lee meint. Die Bilder, die Innenansichten der Lounges und sogar die Bildbeschriftungen sind austauschbar.
Grösse ist selbstverständlich nicht nur in unserer Ausstellung relativ, sondern auch im internationalen Flugverkehr. Denn egal wie weit man fliegt, man trifft auch dort auf eine Airport Lounge mit dem Lieblingsgetränk, das man schon an der Abflugsdestination getrunken hat.