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Im Hummer
ins Grab

Oldtimer, Flügel, Schiff, Ananas, Kirche, Huhn oder Fisch: Das sind nur ein paar Beispiele von Figurensärgen, die bei der kleinen Ethnie der Ga in Ghana total im Trend sind. Dadurch werden Beerdigungen zu schaurig-schönen Festlichkeiten.

Ein Sarg symbolisiert ein Transportmittel für die Seele ins Reich der Ahnen. Die Tradition der Figurensärge hat Mitte des 20. Jahrhunderts begonnen, als ein Tischler seiner Mutter einen Flugzeugsarg baute. Er wollte ihr im Tod etwas bieten, das sie im Leben nie gemacht hatte: fliegen. Die Idee wurde sofort aufgenommen und verbreitet.

Auf dem Bild ist ein Auto, ein Hummer zu sehen. Es ist aber kein Auto, sondern ein Sarg.

Ein Sarg auf vier Rädern

Tödliche Flaschenpost

Da die Särge auch Symbole des Status und des Berufs der Verstorbenen waren, bestellten die Familien dementsprechende Figurensärge. Kakao-Bauern wurden in Kakaobohnen bestattet, Gemüsehändler in Zwiebeln etc. Beliebt waren Adler, Löwen und Elefanten, da diese Stärke bedeuteten.

Die Figurensärge sind heute ein guter Geschäftszweig für Künstler. Ein Paradebeispiel steht in der Ausstellung «GROSS»: ein Hummer, also ein Auto. Es stammt von Kudjoe Affutu.

Die US-Amerikaner fahren inzwischen auch darauf ab, und bestellen sich in Ghana etwa Särge in Form von Colaflaschen.