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Gebauchpinselt

Wow! Die Pause und die sorgfältige, akribische Reinigung haben ihm gut getan: Der Buddha strahlt förmlich, finde ich.

In meiner letzten Kolumne hat er mir noch irgendwie leid getan. Er sass für ein paar Monate in einer Ecke des Vorbereitungsraums. Dies nach seinem langen und grossen Auftritt in der Ausstellung «Erleuchtet».

Doch nun ist er zurück in den vierten Stock gebracht worden. Er thront wieder auf seinem imposanten Sockel, vor der leuchtenden Gloriole. Er wird Teil der Ausstellung «Zwölftausend Dinge».

Auf einem braun-weissen Podest thront eine gold-schwarze Buddhastatue. Vor ihr liegen durchsichtige und schwarze Schläuche.

Alles liegt bereit, die Reinigung kann beginnen

Für den Glanz ist zum Teil das Team der Konservierung & Restaurierung verantwortlich. Nachdem der Buddha richtig platziert worden ist, sind sie mit Sauger und Pinsel angerückt und haben ihn ehrfurchtsvoll abgestaubt.

Mit weichen Pinseln haben sie den Staub direkt ins feine Staubsaugerschläuchlein verfrachtet. Nur unten am Sockel erlaubten sie sich hier und dort, an ganz unverfänglichen Stellen, den Staubsauger direkt anzusetzen.

Kopf und Schultern einer schwarz-goldenen Buddhastatue mit einer goldenen Gloriole dahinter, deren Blumenmotive von zwei Händen geputzt werden. Die rechte Hand hält einen Pinsel, die linke Hand den obersten Teil eines kleinen Staubsaugers.

Zuerst ist die Gloriole dran. Die Konservatorinnen arbeiten sich von oben nach unten

Drei Hände reinigen eine Buddhafigur, von der man Kopf und Schulterpartie sieht. Eine Hand in blauem Handschuh pinselt die rechte Schläfe des Buddha. Zwei andere Hände pinseln die Gloriole hinter dem Buddha, die aus vielen Blüten besteht.
Drei Hände reinigen eine golden-schwarze Buddhafigur, von der man Kopf und Oberkörper sieht. Eine Hand in blauem Handschuh hält einen Pinsel und staubt den rechten Arm ab. Zwei Hände reinigen die linke Halspartie des Buddha, mit Pinsel und Staubsaugerschlauch.
Drei Hände reinigen eine schwarz-goldene Buddhastatue, von der man Kopf und Oberkörper sieht. Eine Hand in blauem Handschuh pinselt am Kleid des Buddha in der Mitte des Körpers. Zwei weitere Hände putzen mit Pinsel und Staubsaugerschlauch den Rücken.
Ein gold-schwarzer Sockel einer Statue, der vier Schichten aufweist und mit Pflanzenmotiven verziert ist, wird von drei Händen gereinigt. Links pinselt eine Hand in blauem Handschuh Staub von der zweiten Schicht. Rechts pinseln zwei Hände an der gleichen Schicht Staub weg.

Ich habe ganz genau mitgekriegt, welchen Unterschied die Reinigung gemacht hat. Dabei schien mir der Buddha zu Beginn gar nicht verstaubt.

Judith Huber, Leiterin der Abteilung Konservierung & Restaurierung, sagte mir, sie staune jedes Mal über die Resultate. Selbst sie denke manchmal, so ein wenig Putzen – es waren übrigens Stunden! – mache keinen grossen Unterschied. Doch die Dinge würden schärfer, klarer!

Teil eines goldenen, schwarzen und rötlichen Sockels einer Statue, der mit Pflanzenmotiven verziert ist. Eine Hand saugt mit einem kleinen Staubsauger Staub weg.
Unterster Teil eines schwarz-golden-roten Sockels, der mit Pflanzenmotiven verziert ist. Zwei Hände halten einen Pinsel und einen kleinen Staubsauger und putzen Staub weg vom ganz untersten Teil.

Ja, der Buddha hat an Strahlkraft gewonnen. Er wirkt noch eindrücklicher. Er muss sich gebauchpinselt gefühlt haben. Das ist ganz richtig so.

Fragen

Ist es das? Darf ein Buddha abgepinselt werden? Ich denke schon, es ist ja zu seinem Besten.

Hätte man ihn eigentlich auch abdecken und sich so Arbeit sparen können? Seitens Konservierung hiess es, aus Respekt gegenüber einem Buddha und was er verkörpert und repräsentiert, würden sie das nie tun.

Diese Aussage zeigt mir, wie wertgeschätzt wir Objekte hier sind. Wir sind mehr als Objekte, wir sind Subjekte. Wie es in der Ausstellung «Alles lebt» propagiert wird. Wir leben hier im MKB bereits das empfohlene neue Miteinander.

 

PS: Wenn auch Sie Fragen haben, scheuen Sie sich nicht, uns diese zu stellen. Ab dem 7. Mai haben Sie die Gelegenheit. Wir arbeiten in der Projektreihe «Vor aller Augen» in einem Ausstellungssaal und freuen uns auf anregende Gespräche.