Wenn die Welt miaut
«Ein Tier zu sein in der menschlichen Gesellschaft, hat wenig zu tun mit Biologie, aber alles mit Kultur.»
Mit diesem Satz leiten wir die Ausstellung «tierisch!» ein. Er passt auch wunderbar zum kommenden Sonntag, an dem der Liebe-Dein-Haustier-Tag gefeiert wird – sechs Tage nach dem Valentinstag, wo es um die Liebe zwischen Menschen und ihren Partner*innen geht. Auffällig, oder?
Jedem Tier sein Tag
Es gibt noch mehr spezielle Tage, an denen Tiere «abgefeiert» werden oder werden sollen: Eisbären kommen zu Ehren wie auch Schweine, Schmetterlinge, Geflügel, Spatzen, Pinguine, Bienen, Schildkröten, Weinbergschnecken, Mücken und viele mehr. Im Juni erhalten Katzen Umarmungen und Hunde werden mit zur Arbeit genommen. Im September soll der toten Haustiere gedacht werden.
Kurios wird es, wenn am 22. Februar der Gassi-Geh-Tag begangen wird und am Tag später jener des Hundesnacks. Im März soll man allen Katzen Respekt zollen und sie im Sommer zum Tierarzt bringen. Im Juli geht es darum, ja nicht auf eine Biene zu treten. Im September ist Miauen angesagt, im Oktober Geheul. Im November sollen Bären, im Dezember Haie eine Umarmung kriegen. Und es gibt sogar einen Skorpion-Selbsthilfetag.
Ambivalentes Verhältnis
Natürlich gibt es zu fast all diesen «Ehrentagen» den vergleichbaren Tag für die Menschen. Und die scheuen sich auch nicht, Rippli-Tage, Pouletflügeli-Tage, Geh-Angeln-Tage, Gute-Fleisch-Tage, den Hackbraten, das Ei etc. zu feiern.
All dies bestätigt den Einleitungssatz. Und zeigt, wie ambivalent das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ist. Dies wird auch in der Ausstellung deutlich – und animiert zur Reflektion.
Ich als Tier hinterfrage die menschliche Gesellschaft. Und Kultur …