Keine Bieridee

Basel und Bier. Schon länger eine Erfolgsgeschichte. Doch jetzt heisst es Bern und Bier. Ein paar Berner Museen machen länger auf, da sie finden, tagsüber kann die arbeitende Bevölkerung kaum ins Museum. Die Menschen werden nicht nur mit Ausstellungen angelockt, sondern auch mit Bier.

Das ist keine Bieridee. Wir diskutieren immer wieder über ideale Öffnungszeiten. Länger offen haben wir jeweils am ersten Mittwoch im Monat. Und an diesem Abend offerieren wir den Besucherinnen und Besuchern ebenfalls ein Extra. Kein Bier, aber Führungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Tanzperformances oder Achtsamkeitsübungen. Kurz gesagt: ein Event. Ohne geht es in der heutigen Gesellschaft fast nicht mehr.

Getränke in unseren Ausstellungen, in denen die Exponate nicht hinter Glas stecken, können wir jedoch nicht verantworten. Sie kennen das: Biertrinker stolpern am Konzert, in der Bar, im Tram und schütten das Getränk über Sie. Wir müssen unser Objekte schützen und veranstalten deshalb «trockene» Anlässe.

Grade hat übrigens die Coopzeitung eine Umfrage publiziert, die besagt, dass das Feierabendbier eher out ist. D.h., wir müssen nicht mit Bier kommen. Selbst in Basel nicht. Zumal ja unser Nachbar, das Naturhistorische Museum Basel, bereits für abendliche Barstimmung sorgt – und sich nicht nur auf Bier beschränkt.

Doch es lässt sich vielleicht auch mit Labsal für die Augen punkten. Es geht am Feierabend um Entspannung. Ich sehe es vor mir: Die Besucherinnen relaxen beim Anblick des schönsten Mannes der Welt in unserer Ausstellung «Bima, Kasper und Dämon». Sie träumen von Helden wie Bima. Die Besucher versinken in wunderbare Kindheitserinnerungen ans Kaperlitheater. Oder berauschen sie sich an der tanzenden Lady Gaga. Und wer braucht schon Netflix oder YouTube, wenn er oder sie bei uns exklusives Filmmaterial anschauen kann.

Unser Motto heisst: Die Welt mit anderen Augen sehen. Klar, nicht beduselt. Nicht Basel und Bier, sondern Basel und Bima