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Coole Stars

Es ist Hochsommer. Es ist heiss. Ich habe es gut, denn ich habe es kühl. Die Menschen sollten inzwischen auch wissen, dass der Sommer bei uns im Museum moderat und sehr angenehm ist. Hier herrscht stets eine coole Atmosphäre.

Das Foto zeigt das Museum von aussen. Zu sehen sind die Fenster im ersten Stock, hinter denen man Silhouetten von Besuchern sieht

Cool bleiben

Allerdings fühle ich mich trotzdem etwas eigenartig. Denn ich stehe seit kurzem in einer Vitrine. Das ist ungewohnt für mich, und auch eher selten geworden im MKB.

Das Foto zeigt das Museum von aussen. Man blickt durch ein Fenster in den ersten Stock und sieht ganz klein eine Figur.

Gut umsorgt

Die Konservierungsfachleute würden ja viel mehr hinter Glas stecken. Ich kann das verstehen und schätze ihre Fürsorge sehr. Sie möchten uns Objekten ein langes und gutes Leben ermöglichen.

Freiheitsdrang

Aber ich mag eben auch meine Freiheit. Ich will ein laues Lüftchen auf meinen Flügeln verspüren. Ich möchte die Besucherinnen und Besucher hautnah erleben und ihre Kommentare ungefiltert vernehmen. Manchmal sehne ich mich sogar danach, dass mir eine Hand sanft über den Nacken streicht.

Auf dem Foto sieht man vier Schädel, die an einer weissen Wand hängen. Ein Besucher, von dem man nur den Arm und die Hand sieht, zeigt auf einen Schädel.

Mit Fingerspitzengefühl

Ob es meinen ausgestellten Kolleginnen und Kollegen gleich geht? Sind auch sie es leid, wenn, dann nur mit Samthandschuhen angefasst zu werden?

Zwiespalt

Viele von ihnen waren früher in Gebrauch, hatten einen Zweck, dienten den Menschen. Zwar geniessen sie nun Star-Status und werden täglich bewundert. Das gibt ein gutes Gefühl. Dass wir für die Forschung und Bildung wichtig sind, schmeichelt uns. Aber mir ist das süsse Nichtstun bereits ein wenig verleidet.

Das Foto zeigt einen Ausstellungsraum, in dem sich viele Leute befinden. Sie stehen vor einer Vitrine.

Ungefragt gefragt

Doch ich will auch nicht wieder im dunklen Depot landen und quasi in einen ewig langen Winterschlaf versinken. Ich bin hin und her gerissen. Was will ich? Was nicht?

So viel ich gehört habe, werden in der Ausstellung «Wissensdrang trifft Sammelwut» genau solche Fragen aufgeworfen. Ich bin gespannt, ob sich Antworten finden lassen. Es gibt einen «heissen» Sommer.