Wenn Fasnächtler von Masken reden
Die Basler Fasnacht hat ihre ganz eigene Sprache. Wer Konfetti sagt anstatt Räppli und Maske anstelle von Larve, erntet belehrende Kommentare. Trotzdem ist in der Fasnachtsausstellung besonders an einem Ort immer wieder von Masken die Rede.
Den Grund dafür finden wir in einer Ecke der Fasnachtsausstellung, die durch ihre bunten Bilder und Skizzen auffällt. Ein besonders farbenfrohes Exemplar sticht ins Auge: Es zeigt eine Szene aus einem Maskenball, auch Masggi genannt.
Die fasnächtlichen Maskenbälle haben in Basel Tradition. Anfangs waren sie der Oberschicht vorbehalten, ab den 1830er-Jahren kam auch die breite Bevölkerung in den Genuss.
Sie fanden hauptsächlich am Fasnachtsmontag und –mittwoch statt und lockten zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Säle und Cafés der Stadt. Es gab auch Bälle am zweiten Fasnachtstag, wie zum Beispiel den bunten Zystigsball der 33er.
Voll von vollen Fasnächtlern
Der Verein Basler Fasnachtswelt berichtet, die Bälle seien «voll gewesen von Fasnächtlern und Fussvolk, und auch von vollen Fasnächtlern und vollem Fussvolk».
Die Kunde eines guten Festes, das es ja gewesen zu sein schien, verbreitete sich schon damals rasend schnell und machte nicht Halt vor Grenzen. Auf 1853 datiert ist eine Beobachtung des Basler Polizeidirektors: Zahlreiche «Damen zweifelhaften Rufes» seien aus Mülhausen angereist, um die Maskenbälle zu besuchen.
Prämien als Anreiz
Die ausschweifenden Feierlichkeiten waren keineswegs der einzige Grund für den grossen Publikumsandrang: Die besten Kostüme wurden mit hoch dotierten Prämien belohnt.
Dementsprechend viel Arbeit steckten die Gäste in die Vorbereitung. Erwachsene wie auch Kinder wetteiferten um die beste Maske, wie zahlreiche Skizzen belegen.
Nach den 1920er-Jahren sank das Interesse zusehends. Der Letzte, ursprüngliche Masggi auf Stadtgebiet fand im Jahr 1971 statt. Ganz verabschiedet hat sich der Masggi aber nicht.
An der Fasnacht 2018 erlebte er durch die Basler Mittwochsgesellschaft gar ein kleines Revival. Wer weiss, vielleicht werden die besten Kostüme bald wieder mit Preisen belohnt. Inspiration gibt’s im Museum.