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Neue Bloggerin

Gehört das auch zur Ausstellung? Was ist das? Wieso ist es nicht angeschrieben? Wieso ist es so hoch oben platziert, da kann man es ja kaum sehen? Immer wieder stellen unsere Besucherinnen und Besucher diese Fragen. Das kleine, handgrosse Objekt weckt die Neugierde.

Das Bild zeigt eine Nahaufnahme eines Raketenteils in der Ausstellung «Sonne, Mond und Sterne». Auf einer Röhre sitzt eine kleine Eule.

Gut gelandet, in «Sonne, Mond und Sterne»

Dass es überhaupt wahrgenommen wird, ist erstaunlich. Denn meist schwebt es hoch über den Köpfen, sitzt auf Fensterrahmen, in Ecken. Und es gehört eigentlich nicht zu den Ausstellungen – aber irgendwie doch.

Stille Zuschauerin

Das Objekt ist eine kleine Eule. Sie ist seit 1993 Stammgast im Museum. Nur wenige wissen warum. Anno 1993 gab es im Rahmen der Jubiläumsausstellung «Fenster zur Welt» – das MKB war 100 Jahre alt – eine Installation im Treppenhaus. Sie zeigte Vögel aus allen Abteilungen, die in die Welt hinausfliegen. Bis auf einen flogen alle Vögel, nur die Eule nicht. Deshalb setzte sie Christof Hungerbühler, Leiter Gestaltung & Technik, auf eine Säule, damit sie ihren Artgenossen zumindest zuschauen konnte beim Wegfliegen. Beim Abbau der Ausstellung ging die Eule vergessen.

Das Bild zeigt die kleine Eule, die auf einer Vitrine sitzt.

Unauffällig auffallend

Irgendwann fiel sie jedoch dem damaligen Direktor Gerhard Baer auf und er befahl, sie zu entfernen. Hungerbühler aber hatte anderes mit ihr vor. Er war begeistert vom Basler Karikaturisten Hans Geisen, der stets einen Raben in seinen Werken unterbrachte. Analog wollte Hungerbühler die Eule als Maskottchen jeweils in neuen Ausstellungen platzieren. Bei Baer wie auch seiner Nachfolgerin Clara Wilpert setzte er sich durch.

Aufmerksame Besucherin

In der Ausstellung «Bhutan – Festung der Götter» erhielt die Eule sogar einen Rahmen, wie andere Objekte. So richtig etablieren konnte sich die Eule aber erst, als Catherine Oeri bei einer Ausstellungseröffnung danach fragte. Sie war damals fast die einzige, der das Spielchen mit der Eule aufgefallen war.

Von da an fand die Eule immer einen Platz im Haus. Sie wanderte herum, wurde in Ausstellungen integriert oder versteckt. Hungerbühler verstand dies als Hommage an Catherine Oeri.

Ist es eine Eule?

Inzwischen haben es sich die Mitarbeitenden des Museums zur Aufgabe gemacht, immer als erstes in einer neuen Ausstellung die Eule zu suchen. Und auch die Stammgäste haben es sich angewöhnt, nach der Eule Ausschau zu halten. Wobei: Noch nie wurde geklärt, ob es sich wirklich um eine Eule handelt.

Versteckt und im Dunkeln sitzt die Eule hoch oben auf einer Vitrine in der Ausstellung «Das Geheimnis».

Versteckis spielend, in «Das Geheimnis»

Und noch eine Frage stellt sich: Wird sie bleiben, wenn Christof Hungerbühler Ende Jahr in den Ruhestand geht? Ja, zumindest als Bloggerin.