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Eine Woche Geschichten erleben

Kann man den brasilianischen Regenwald und seine Legenden auch erleben, wenn man in der Schweiz aufwächst? 19 Schülerinnen und Schüler einer dritten Klasse des Basler Thomas Platter-Schulhauses beweisen: man kann. Ein Workshop-Besuch.

Mit gespitzten Ohren lauschen die Schülerinnen und Schüler der Geschichte. Sie sitzen am Boden, entlang der ausgelegten Seiten und folgen gemalten Tieren auf ihrem Weg durch den südamerikanischen Regenwald.

In der Mitte des Bildes liegen ausgelegt die Seiten des Buches, um das sich der Workshop dreht. Die Kinder sitzen entlang der Seiten und lauschen gespannt.

Die Geschichte steht respektive liegt im Zentrum

Das Buch, das als Grundlage für die von Baobab Books initiierte Zusammenarbeit dient, heisst «Eine Geschichte ohne Ende». Es wurde vom brasilianischen Illustrator Marcelo Pimentel verfasst und handelt von «Curupira».

Auf dem Bild sehen wir eine Szene aus dem Buch. Der Curupira färbt darin die Tiere in roter Frarbe ein und gibt ihnen so Muster.

Curupira am Werk: Für die Muster der Tiere ist er verantwortlich

Curupira? Der ist in Brasilien Gross und Klein ein Begriff. Er ist der Beschützer der Wälder und der Tiere und nutzt dazu unkonventionelle Mittel: Seine Füsse sind verkehrt und sollen so Jäger verwirren. Speziell an diesem Buch sei aber nicht nur der Protagonist, sondern auch die Erzählweise, sagt Sonja Matheson, Programmleiterin von Baobab Books: «Dieses Buch wurde nicht geschrieben, es wurde erzählt.» Im Workshop führt das dazu, dass die Kinder die Inhalte mit allen Sinnen erleben.

Die Kinder toben sich im Veranstaltungsraum des Museums aus, fünf Kinder kniend, eines stehend.

Was auf dem Foto noch chaotisch aussieht, wird bis Freitag eine Choreographie

Perkussion, Gestaltung und Bewegung stehen auf dem Plan. Zwei Perkussionisten und ein Choreograph der Basler «Pumpernickel Company» schaffen den künstlerischen Rahmen, in dem die Kinder sich entfalten können.

Die Kinder stehen oder sitzen an Perkussionsinstrumenten und spielen die einstudierten Klänge.

Auf einer akustischen Reise durch den Regenwald

Das Museum besuchen die Kinder nicht zum ersten Mal. Vor einigen Wochen kamen sie zu Besuch, suchten Zeugnisse des Urwalds und bunte Muster und hielten ihre Eindrücke in ihrem Skizzenbuch fest. Darauf baut der Workshop auf.

«Was verrät ein Muster über die Identität?»

Alexander Brust, Kurator Amerika am Museum, begleitet den Workshop und zeigte der Klasse die Sammlung des Museums. Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier sei eine zentrale Fragestellung der Woche. «Welche Muster haben  Menschen von Tieren übernommen?», fragt er. «Und was verrät ein solches Muster über die Identität?»

Mit Mustern arbeiten die Kinder auch im Atelier des Museums. Dort wird sichtbar, dass dieser Workshop bei der Klasse nicht nur Spuren auf den Kleidern hinterlässt.

Auf dem Boden des Bastelateliers im Museum liegen viele Bilder, auf denen die Kinder ihre Interpretationen der Muster festgehalten haben. Vorwiegend sichtbar sind rot- und brauntöne.

Während der Mittagspause trocknen die Werke

Grossflächig wird in roter und schwarzer Farbe mit viel Elan bemalt und bepinselt. Später wird daraus das Bühnenbild zusammengesetzt, um die Ergebnisse in stimmiger Atmosphäre präsentieren zu können.