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Bäumig

Ein schwebendes weisses Boot am Moossee ist das neuste «Museum» in der Schweiz. Die Besucherinnen und Besucher tauchen quasi von unten her ins Boot. Im Inneren befindet sich eine Vitrine, in der das älteste Boot der Schweiz ausgestellt ist. Es handelt sich um einen rund 6500 Jahre alten Einbaum.

Am See, umgeben von Wiesen und Bäumen steht ein weisses Boot auf einem Gestell, darunter ein Holzsteg

Boot im Boot © Archäologischer Dienst des Kantons Bern

Er wurde 2011 im nahen Strandbad entdeckt. In Mainz konserviert, kam er vergangenes Wochenende wieder an seinen Fundort zurück. «Das Boot zurück an den See tragen» heisst denn auch das Motto. Stehen die Besucherinnen und Besucher darunter, wirkt es tatsächlich so, als ob sie das sechs Meter lange Boot auf den Schultern ans Wasser transportieren.

Das Foto zeigt den uralten, bereits restaurierten Einbaum. Er sieht ein wenig aus wie ein langes Surfbrett, die Wände sind "eingeklappt"

Das Original © Archäologischer Dienst des Kantons Bern

Im «Bootsmuseum» ist der Alltag einer Pfahlbauersiedlung visualisiert und vertont. Zu sehen ist ferner das Video «Kanu Belong Keram» von Daniel von Rüdiger, das seit Juli 2016 Bestandteil unserer Ausstellung «GROSS» ist. Gedreht 2015 im Gebiet des Keram-Flusses in Papua-Neuguinea, zeigt der Film die Herstellung eines riesigen Einbaums. Obwohl zeitlich und regional anders einzuordnen als der Moossee-Einbaum, verweist der Film auf das erforderliche Wissen, die präzise Technik und die notwendige Kooperation zwischen den beteiligten Männern, um ein solch grosses Werk zu realisieren. Einbäume inklusive Querbänke werden aus einem einzigen Baumstamm gefertigt.

Auf dem Bild ist der Einbaum aus unserem Museum zu sehen. Er sieht aus wie ein ganz langer Holzzockel

Unser «Tannenbaum»

In unserer Sammlung befindet sich übrigens auch ein europäisches Prachtsexemplar eines Einbaums – in der Schweiz auch Gransen genannt: Das Fischerboot aus Tannenholz ist fast sieben Meter lang, 70 Zentimeter breit und 60 Zentimeter hoch. Hergestellt wurde es um 1900 vom Fischer Joseph Merz aus Oberägeri.