Gestickte Identität
Mehr als dreissig Jahre sass Pia Castiglioni immer wieder an ihren zwei eindrücklichen Sitzwürfeln. Diese sind einfach in der Form, aber lückenlos von Hand bestickt.
Meditative Arbeit
Für die gelernte Handstickerin ist Sticken eine meditative Arbeit. Es brauche nur wenige Werkzeuge und keine Maschine, es sei leise und benötige nicht viel Platz. Zugleich seien der Kreativität keine Grenzen gesetzt, erzählt sie.
Eigentlich sind die Würfel durch Zufall entstanden: Aus dem bestickten Material sollte zuerst ein Stuhl, dann ein Teppich entstehen. Beide Ideen verwarf die Baslerin wieder und legte die Stickarbeit für Jahre beiseite. Trennen konnte sie sich jedoch nicht davon.
Heute verbindet Pia Castiglioni eine lange Geschichte und viel Herzblut mit den fertiggestellten Hockern. Die Einzelstücke sind durch die aufwendige Handarbeit von grossem Wert.
Schmunzelnd erzählt Pia Castiglioni, dass die Wolle noch nicht aufgebraucht sei. Doch einen weiteren Würfel besticke sie nicht mehr.
Textiles Forschen
In der Ausstellung «StrohGold» sind momentan sechs Porträts zu sehen und lesen. Sie sind Teil der Gastausstellung «Gestickte Identität» des Instituts für Textiles Forschen. Mit drei Personen aus Basel sind die Projektverantwortlichen Anna Cordasco, Kira Pfirter, Tamara Stäheli und Nina Zollinger gestartet. Jeden ersten Dienstag im Monat kommen drei weitere Porträts dazu. Sie sollen den zeitgemässen Umgang mit dem textilen Handwerk, dem Sticken, zeigen.
Selfies gesucht
Haben Sie ein besticktes Objekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Machen Sie ein Selfie von sich und dem Stück und schicken Sie es an: embroidery@textilesforschen.. Die Ausstellung wird durch diese Fotos ergänzt. Auf einem grossen zentralen Tisch können sie angeschaut und nach eigenen Kriterien arrangiert werden. ch